Januar 2014
Endlich wieder Grünkohlessen mit Freunden im Garten-Blockhaus
Wenn der erste Frost über das Land an der Küste zieht, beginnt die Grünkohl- oder, wie Bremer und Oldenburger sagen, die Braunkohlzeit. Dann nämlich werden die krausen Blätter dieses nicht überall geschätzten Kohls tüchtig gezwackt, was ihm einen leicht süssen Geschmack verleiht.Gerade richtig für die Friesen, die ja das Süsse lieben. Gewaltige Grünkohlessen finden dann statt, auf denen nach dem Motto "Solang de Buuk (Bauch) in de West noch passt" gegessen wird.
Bier und Korn dürfen bei einem solchen Essen auf keinen Fall fehlen.
Zutaten für drei Personen:
2 kgGrünkohl
1 Zwiebel gewürfelt
3 Mettwürste geräuchert oder luftgetrocknet,je nach Geschmack
3 Würste (Kohlpinkel)
3 Kassler-Koteletts
500 g Speck, durchwachsen
2 EL Schweineschmalz
2 EL Margarine
125 g Hafergrütze
Zubereitung:
Den Speck in anfangs kaltem Wasser gut bedeckt ca. 15 Minuten kochen.Anschliessend die Mettwürste und die Kassler-Koteletts hinzugeben und nur noch ziehen lassen.
In der Zwischenzeit mit kochendem Wasser in einem Topf überbrühen und bei geschlossenem Deckel ziehen lassen (unbegrenzte Zeit). Das Schmalz und die Margarine im Topf zerlassen. Zwiebeln andünsten. Anschliessend den Grünkohl hinzufügen und mit Kochflüssigkeit vom Speck annähernd überdecken. Den Speck, die Mettwürste und die Koteletts drauflegen. Leicht köcheln lassen.
Nach ca. 30 Minuten die im Sieb abgetropfte Grütze hinzufügen und unterrühren. Während des gesamten Kohlvorganges immer wieder Kochflüssigkeit vom Speck nachgeben, da der Kohl sehr viel Flüssigkeit aufsaugt.
Zeitgleich zur Grütze die Kohlpinkel mit in den Topf geben. Anschliessend weitere 45 Minuten bei kleiner Hitze unter gelegentlichem Rühren dünsten. Zum Abschluss den Grünkohl nach Geschmack mit Pfeffer und Salz würzen. Vorsicht mit dem Salz, bedingt durch die Kohlflüssigkeit des Specks und der Mettwürste ist es schon recht salzig. Ich gebe oft noch ein paar Spritzer Maggi hinzu.
Zum Schluss werden Grieben in der Pfanne ausgelassen bis sie knusprig sind und letztendlich über den servierten Kohl gegeben,hm - lecker!!
Als Beilage sind Pell-, Salz- oder Bratkartoffeln zu empfehlen.
Tipp: Grünkohl aufgewärmt schmeckt fast noch besser als der frisch zubereitete.
Wir waren zum "Labskausessen" bei den
"schwarzen Perlen vom Ottermeer" eingeladen.
Es war ein toller Nachmittag und wir hatten,wie immer,
viel viel Spaß.
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Ballade vom Labskaus
-im Internet gefunden - |
Marita und Hans wurden inzwischen schon richtige "Fischköppe".....
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Für die Ostfriesen ist die "Teetied" Teezeit vormittags und nachmittags Tradition. Die Teestunde ist gleichzeitig Entspannung vom Alltagsstress und ein Augenblick der inneren Besinnung.
Man sitzt gemütlich - allein oder in gemütlicher Runde zusammen.
Das Teewasser wird zum Kochen gebracht. Inzwischen wird der Tisch
gedeckt. Neben den Tassen werden Kluntjepott, Teesahne und etwas Teegebäck aufgestellt. Dazu kommt das Teestövchen, in dem die Kerze schon angezündet wird.
Wenn das Wasser kocht, wird die Teekanne mit etwas heissem Wasser ausgespült und so gleichzeitig etwas erwärmt. Mit dem flachen Teelöffel wird jetzt der Tee in die Kanne gegeben, pro Person ein Teelöffel Tee und ein Teelöffel extra für die Kanne. Nun wird etwa ein Drittel der Kanne mit kochendem Wasser aufgefüllt und die Teekanne auf das Teestövchen gestellt.
Nach einigen Minuten wird mit dem kochenden Wasser die Teekanne aufgefüllt. Noch etwas ziehen lassen und dann kann der Te
e in die bereitgestellten Tassen, in die vorher schon ein Kluntje (Kandis) gelegt worden war, eingegossen werden. Dabei werden die Tassen nur etwas mehr als halbvoll geschenkt. Der Kluntje knistert leise.
Anschliessend gibt man mit dem Sahnelöffel einen Tropfen Sahne in die Tasse. Die kalte Sahne läuft in dem heissen Tee nach unten und steigt wie eine Wolke auf. Umgerührt wird der Tee nicht. Er wird "dreistöckig" getrunken. Der Teetrinker oder die Teetrinkerin schmeckt also zuerst die Milde der Sahne, dann die Herbheit des heissen Tees und schliesslich die Süsse des Kandis.
Jeder Teilnehmer an der Teerunde sollte drei Tassen Tee trinken, das wird durch das so genannte Ostfriesenrecht festgelegt. Noch heute wird durch das " Löffel in die Tasse legen" signalisiert, dass kein Tee mehr gewünscht wird.
Ostfriesland ist Teeland. Es gibt nur wenige Fleckchen Erde auf der Welt, wo so viel Tee getrunken wird. Rund ein viertel des in der Bundesrepublik Deutschland konsumierten Tees kommt nach Ostfriesland.
Zwei ostfriesische Studentinnen in einer WG wollen Tee zubereiten und kochen Wasser. Sagt die Eine:"Der Tee ist fertig;ich habe aber noch sehr viel kochendes Wasser übrig, was soll ich den damit tun?"
Antwortet die Andere:"Ach,frier es doch ein,kochendes Wasser kann man immer gebrauchen!"
Ostfriesischer Mehlpütt
Zutaten:
- 800g Mehl
- 1/2 Liter Milch
- 3 Eier
- 30 g Hefe
- 1 Teelöffel Zucker
- 1 Stück Butter
- 1 Prise Salz
Zuerst die Hefe und den Zucker in etwas lauwarmer Milch verrühren. Dann wird das Mehl in eine Schüssel gegeben und mit der Milch, den Eiern, Butter, Salz und
der Hefe vermengt. Gut durchrühren das Ganze und dann den Teig an einem warmen Ort aufgehen lassen. Jetzt kommt der große Trick beim Mehlpütt:: Der Teig wird auf ein Handtuch gegeben und dann das
Handtuch unter einen Deckel eines großen Topfes gebunden. In dem Topf wird Wasser zum Kochen gebracht und darüber der Deckel mit dem in das Handtuch gebundenen Teig gegeben. Aber Vorsicht: der
Teig darf nicht ins Wasser hineinhängen. Jetzt wird der Teig ca. eine 3/4 Stunde im Wasserdampf gekocht. Immer mal nachsehen, ob das Wasser nicht verdampft ist! Notfalls nachgiessen. Am besten
schmeckt dazu Vanillesoße oder warmgemachte Birnen mit Saft.
1 kg Zuckererbsen
1/2 l Wasser
etwas Salz
etwas Pfeffer
etwas Zucker
gut durchwachsenen Speck nach Belieben
Die Zuckererbsen im Wasser mit dem Salz, Pfeffer und Zucker in ca. einer Stunde garkochen. Den Speck nach einiger Zeit mitgaren. Zwischendurch den Klütje
zubereiten wie oben beschrieben.
Wer mag, kann den Klütje auch auf die Zuckererbsen legen und ca. eine halbe Stunde mitgaren, anstatt ihn im Dampf zu garen.
Zu besonderen Anlässen muss auch stets ein besonders Getränk gereicht werden. In diesem Fall wird mit den Gästen nach der Geburt eines Kindes auf das Wohl von Mutter und Kind getrunken, und in Ostfriesland gab man dieser speziellen Mischung den Spitznamen "Bohnsopp". Doch der harmlose Name trügt, denn nach reichlichem Genuss verspürt man eine tiefergehende Wirkung.
250 g helle Rosinen
1 Liter Branntwein (Weinbrand oder Gognac)
125 g Kandis
Die Rosinen warm waschen und mit dem Branntwein in eine Terrine/gr. Glas geben. Den Kandis mit sehr wenig Wasser auflösen und erkaltet
ebenfalls dazugeben.
Nach einigen Tagen kann die sogenannte "Bohnsopp" in den typischen "Branntwienskopje", das sind Teetassen ohne Henkel serviert werden.
Verkäufer: "Haben Sie in Ihrem Saftladen auch Hundekuchen?" "Aber hier?" |
Der kleine malerische Krabbenkutterhafen Greetsiel war für die ostfriesische Entwicklung von grosser Bedeutung: Hier stand die Stammburg des Häuptlingsgeschlechtes der Cirksena, hier wurde auch Edzard der Grosse geboren, unter dessen Regentschaft Ostfriesland seine grösste Ausdehnung erreichte.
Die geschälten Kartoffeln in kleine Stücke schneiden, mit dem Wasser und dem Suppenkraut zum Kochen aufsetzen und garkochen.
Nun das Ganze durch ein Sieb streichen, mit Salz und Petersilie sowie der Butter bzw. Sahne abschmecken.
Der Speck wird in Würfel geschnitten, kurz angebraten und zum Schluss mit den Nordseekrabben der Suppe zugefügt.
Für die Krabben/Kartoffelsuppe
740 g Kartoffeln, 1 1/2 Liter Wasser,
1 Bund Suppenkraut, 1 Prise Salz, 1 EL gehackte Petersilie,
40 g Butter oder 1/8 Lieter Sahne.
125 bis 250 g Speck, 150 bs 200 g frische Nordseekrabben